Immer wieder gibt es im Fußball Regeländerungen, manche sind verständlich, manche weniger. Doch jetzt steht vor allem der Bundesliga ein großer Einschnitt bevor: Zum ersten Mal in der Geschichte der Liga wird der Video-Assistent in der Saison 2017/18 zum Einsatz kommen. Der Sinn ist klar: Krasse Fehlentscheidungen, die ganze Spiele beeinflussen könnten, sollen zukünftig wenn möglich verhindert werden. Schließlich geht es im Millionen, wenn nicht inzwischen gar um Milliarden. Den ersten Einsatz haben wir bereits gesehen: Beim Finale des Supercups zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München. Und auch beim Confed Cup in Russland kam das System bereits zum Einsatz, nicht ohne technische Probleme. Das zeigt, dass das System auch nach mehreren Einsätzen noch in den Kinderschuhen steckt.
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So funktioniert der Video-Assistent genau
Dass es beim Supercup Finale die ersten Schwierigkeiten gegeben hat, war offensichtlich, doch das nimmt Schiedsrichter Felix Zwayer im Interview mit dem „kicker“ noch ein wenig auf die leichte Schulter: „Die Probleme sollen bis zum 1. Spieltag der Bundesliga behoben sein. Ich bin daher guter Dinge. Aber: Es gibt jetzt etwas völlig Neues für Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Video-Assistenten, Operatoren oder Techniker. Da kann man nicht ausschließen, dass anfangs Fehler passieren“, so Zwayer.“ Die Funktionsweise sieht folgende Szenarien vor:
Bei Torerzielung
Strafstoßsituationen
Platzverweis durch Rote Karte
und Spielerverwechslung
soll der Video-Schiedsrichter eingreifen. Hierzu gibt es ein klares Signal per Audio an den Schiedsrichter, der daraufhin mit einer Hand am Ohr zu verstehen geben kann, dass die Partie momentan unterbrochen ist. Wenn er seine Entscheidung dann ändern will oder er sich die Situation noch einmal auf dem TV-Gerät ansehen möchte, dann zeichnet er symbolisch die Umrisse eines Bildschirms in die Luft. Auch die Fans werden zuhause und im Stadion die entsprechenden Szenen zu sehen bekommen. Allerdings im Falle der Spielstätte noch nicht an den ersten beiden Spieltagen: „Auf Bewegtbilder wird dort an den beiden ersten Spieltagen aufgrund der hohen Komplexität angesichts unterschiedlicher technischer Voraussetzungen und Abläufe an den Spielorten verzichtet“, so die offizielle Bestätigung der DFL.
Neue Gelb-Regeln im Zuge der Einführung des Video-Assistenten
Mit der Einführung des Video-Assistenten kommen jedoch noch mehr Regeländerungen zutage. Denn Szenen, wie in Russland, als Spieler mit entsprechenden Gesten den Videobeweis einfordern wollten, soll es in der Bundesliga nicht geben. Entsprechende Verhaltensweisen werden zukünftig konsequent mit einer Gelben Karte bestraft. „Eine Gelbe Karte ist erforderlich, wenn Spieler die Überprüfung einer Entscheidung offen einfordern und wenn sie die ausschließlich dem Schiedsrichter vorbehaltene Review Area auf Höhe der Mittellinie betreten“, so Lutz Michael Fröhlich, Chef der DFB-Schiedsrichterkommission Elite. Aber auch ohne die neue Technik gibt es Änderungen bezüglich Verwarnungen: „Gegen Spieler, die offen Gelbe Karten für Gegenspieler einfordern, soll strenger vorgegangen und konsequent Gelb gezeigt werden. Bei der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs im Strafraum ist künftig keine Gelbe Karte mehr erforderlich, wenn es sich um ein normales Foul in Zusammenhang mit einem ballorientierten Zweikampf um den Ball handelt.“
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